Trip to Hoth

Trip to Hoth 2017
Nach den beiden Trips nach Tunesien 2014 plagte einige unserer Mitglieder wieder die Reiselust. Es hat einfach zu  viel  Spaß  gemacht  in  der  Gruppe  diese  Erfahrung  zu  machen,  selbst  an  den  Original-Drehorten  seiner Lieblingsfilme zu stehen. Also wollten wir dieses Erlebnis wiederholen. Tunesien waren wir ja nun schon und wir würden auch jederzeit sofort wieder dahin aufbrechen, aber diesmal sollte es etwas neues sein.

Auf  unserem  Weiherfest  kristallisierte  sich  dann  ein Reiseziel  heraus.  Ein  Großteil  unserer  Mitglieder  sind Anhänger des Imperiums und so liegt es nahe, dass wir zu den Schauplätzen der Schlacht von Hoth aufbrechen wollten. Jener Schneewüste die beinahe Luke Skywalker zum Verhängnis geworden wäre, hätte Han Solo ihn nicht rechtzeitig gefunden und gerettet…

Angedacht  war  ein  langes  Wochenende  über  Ostern,  jedoch  ist  das  Hotel  in  diesem  Zeitraum  bereits ausgebucht, nachdem wir in der eMail aber gleich erwähnt hatten, dass wir die Star Wars Drehorte besuchen wollen, werden wir auf ein Wochenende im Februar verwiesen, an dem das Hotel ein kleines Star Wars Event plant. Später stellt sich heraus, dass das Event etwas größer als gedacht wird. Die Nordic Garrison der 501st Legion  ist  mit  ihre  Kostümen  vor  Ort  und  sorgt  für  Stimmung  und  sogar  einige  an  der  Produktion  beteiligt Personen  wurden  eingeladen  vor  Ort  Vorträge  zu  halten  und  einen  Einblick  in  die  Arbeit  zu  „Das  Imperiumschlägt zurück“ von 1979 zu bieten.
Der Februar kommt, in der Zwischenzeit sind leider  einige Leute abgesprungen, aber insgesamt fünf deutsche machen  sich  auf  den  Weg  nach  Oslo.  Chris,  Mel  und  Laubi  fliegen  bereits  einen  Tag  eher,  Nussi  und  Eisi kommen  nach.  Wir  treffen  uns  mit  Aiwei  und  Simon,  welche  wir  schon  auf  unseren  Tunesien-Trips kennenlernen durften. Aiwei wohnt in Olso und so haben wir gleich einen Einheimischen Reiseführer.


Am  Freitag  steigen  wir  zusammen  mit  Aiwei  in  den  ersten  Zug  Richtung  Finse,  den  mit  1222m  über  dem Meeresspiegel höchstgelegenen Bahnhof Nordeuropas.  Und etwas anderes bleibt uns auch nicht übrig, denn nach  Finse  führen  keine  Straßen  und  die  Bahn  ist  die  einzige  Möglichkeit  dorthin  zu  gelangen.  In  der  Bahn treffen wir auch schon die ersten anderen Mitglieder der Nordic Garrison und so vergeht die Fahrt wie im „ZUG“.

In Finse angekommen bietet sich uns ein beeindruckendes Bild. Schnee soweit das Auge reicht und Ringsum Berge.  Ob  man  sich  nun  auf  dem  Bahnsteig,  einem  Weg,  Wiese  oder  See  befindet  ist  nicht  erkenntlich.
Beeindruckt machen wir uns auf den Weg Richtung Hotel, welches direkt neben dem Bahnhof steht (viel mehr gibt es in dem Ort dann auch nicht mehr). Unser Weiser Anführer Eisi fragt noch, ob wir alles haben und auf die Antwort, dass er seinen Koffer noch nehmen müsste entgegnet er nur trocken „Das ist nicht meiner!“. Fazit:
Wir haben den falschen Koffer aus dem Zug – der gerade wieder abfährt – genommen. Nach viel Gelächter und etwas Ratlosigkeit schaffen wir es dann aber noch mit Aiweis Hilfe und unseren neuen Freunden aus der Nordic Garrison,  welche  noch  im  Zug  weiterfahren,  alles  zu regeln,  sodass  auch  Eisi  später  am  Abend  seinen  Koffer bekommt.


Wir  Checken  ein,  buchen  schon  einmal  unsere  Touren  und  beziehen  die  Zimmer,  bevor  wir  die  nähere Umgebung erkunden und uns im Hotel umsehen. Im zweiten Stock hängen zahlreiche Bilder der Dreharbeiten von 1979. Einige bekannt, andere auch für uns neu.  Der Hotelbesitzer zeigt uns seine Original Rebellen-Mütze aus dem Film und wir genießen die Zeit und die ersten Eindrücke auf Hoth, bevor am Nachmittag die restlichen Gäste eintrudeln. Im nächsten Zug gibt es einen extra Wagon für die ganzen Kostüme & Kostümträger, welche schon im Zug die anderen Gäste bespaßen. Das Bord-Menü trägt Star Wars Namen und auch die Durchsagen sind mit Star Wars Zitaten gespickt, wie wir später erfahren.


Mit dem letzten Zug sind dann alle die ein Zimmer gebucht haben vor Ort. Wir unterhalten uns prächtig  mit neuen und alten Freunden und fühlen uns sehr willkommen. Viele kommen auf uns zu und begrüßen und, weil sie  gehört  haben,  dass  wir  extra  aus  Deutschland  für  dieses  Event  nach  Finse  gekommen  sind.  Ein  schöner Aufhänger viele viele Gespräche, bis es dann an das üppige Abendessen geht und der Abend ausklingt.


Am nächsten Morgen geht es früh raus. Wir haben die erste Tour mit den Schlittenhunden gebucht. Das Wetter ist ok, die Sicht ist nicht überragend, aber dafür schneit es nicht und der Wind ist nicht zu kalt. Sehr zu unserem Erstaunen dürfen wir selber die Hundeschlitten führen und nach einer kurzen Einweisung geht es los. Und wie es losgeht, denn die Hunde sind ausgeruht und voller Energie, was man auch spüren kann.


Unterwegs gibt es immer mal wieder kurze Pausen und die Hundeschlittenführer erklären uns die Umgebung. In  einer  unachtsamen  Sekunde  machen  sich  Nussis  Hunde  selbstständig  und  lassen  sich  nicht  mehr  halten.
Selbst die Besitzer kommen nicht mehr hinterher und wir müssen zusehen, wie der Hundeschlitten am Horizont verschwindet  und  in  weiter  Ferne  die  Hunde  ihre  Bahnen  ziehen.  Einer  unserer  Guides  macht  sich  auf  die entlaufenen Tiere wieder einzufangen und Nussi darfabwechselnd auf den anderen Schlitten mitfahren.

Wir machen an einem Punkt Rast und wir erkennen im Hintergrund die gleichen Berge wie sie auch im Filmzu sehen  sind.  Wir  sind  an  dem  Gletscher  an  dem  einst  die  Gräben  für  die  Rebellen  ausgehoben  wurden,  wo Geschütze explodierten und Rebellen verzweifelt versuchten gegen die übermächtigen AT-ATs standzuhalten.
Wir vergleichen Bilder und Winkel, auf Grund der schlechten Sicht lässt es sich aber nicht zu 100% nachstellen – aber wir waren dort. Und Eisi sogar ganz stilecht in seiner Snowtrooper-Rüstung! Wohlwissend, dass sich der Schnee nicht lange halten wird, sammeln wir dennoch etwas für die daheimgebliebenen ein, bevor es wieder zurück Richtung Hotel geht.


Dort  wärmen  wir  uns  erst  einmal  auf  und  beobachten  die  restlichen  Trooper,  wie  sie  die  im  Zug vorbeifahrenden Leute bespaßen. Wir werfen uns auchnoch einmal in Schale für das Gruppenfoto, auch wenn die Kostüme (bis auf den Snowtrooper) wahrlich nicht für diese Temperaturen gemacht sind!
Am Nachmittag beschließen wir zusammen mit Colin, ein Engländer welchen wir noch in Olso kennengelernt haben,  einen  weiteren  Drehort  aufzusuchen.  Einen,  welcher  nicht  so  bekannt  und  „offensichtlich“  wie  der Gletscher  ist  und  den  vermutlich  auch  nicht  jeder  findet.  Umso  besser,  dass  wir  Colin  dabei  haben  –  einen Finse-Veteran, der voller Stolz seine original Crew-Ausrüstung trägt, die wenn man mich fragt, nach wie vor das stylischste an Crew-Merchandise ist, was die Filmgeschichte je hervorgebracht hat!
Die Sicht wird immer schlechter, der Wind nimmt zu und es fängt an zu schneien. Das hält uns auf unsrem Weg aber nicht auf und wir staunen nicht schlecht, als  uns ein Scout Trooper auf Skiern entgegenkommt und  wie selbstverständlich grüßt. Knappe 1,5 Stunden marschieren wir durch den Schnee, mal fest, mal bis zu 40cm tief, bis wir an unserem Ziel angekommen sind. Colin zeigt auf einen Felsen, welcher auf den ersten Blick wieder jeder andere aussieht, für den Kenner wird jedoch schnell klar, dass es sich hier um eben den Felsen handelt, hinter dem sich Han Solo verschanzt hatte, um den imperialen Suchdroiden zu zerstören!


Wir machen fleißig Fotos, sammeln wieder etwas Schnee und machen uns auf den Rückweg, bevor es dunkel wird. Es war ein anstrengender Tag, aber er hat sich gelohnt. Und er sollte noch besser werden. Wir bekommen ein  1A  Abendessen  serviert,  welches  keine  Wünsche  offen  lässt.  Es  folgt  ein  Vortrag  von  Craig  Miller, ehemaliger Fan-Beauftragter von Lucasfilm, der uns  einen Einblick in die Anfänge von Star Wars gibt, seltene Fotos  zeigt  und  ein  wenig  aus  dem  Nähkästchen  plaudert.  Über  das  Wochenende  verteilt  gab  es  auch  noch Vorträge  vom  ehemaligen  Chef  von  FOX  Norwegen,  der  über  die  Dreharbeiten  berichtet  und  den  SetFotografen, von dem auch die Bilder für die Ausstellung im 2. Stock des Hotels waren.


Im Anschluss wird in der Hotel-eigenen Disco gefeirt bis wir rausgeworfen werden, nur um in der Hotel-Lobby bis  in  die  frühen  Morgenstunden  bei  dem  ein  oder  anderen  Bier  noch  weiter  zu  diskutieren  und  uns auszutauschen.

Sonntagmorgen nach dem Frühstück begutachten wir dann noch den letzten Drehort und diesmal passt auch das  Wetter  perfekt,  denn  ein  leichter  Schneesturm  hat  sich  angekündigt.  Das  gleiche  passierte  auch  1979, sodass die Film-Crew beschloss, einige Szenen direkt aus der Hoteltür raus zu drehen. Wenn wir Luke entkräftet durch den Schnee robben sehen und Han Solo sein totes TaunTaun mit dem Lichtschwert aufschneidet, wissen wir nun aus erster Hand, dass sich diese Szenen keine 10m von der Hotellobby entfernt abgespielt haben. Also egal wie  schlecht das Wetter sein  mag, mindestens EINEN Drehort wird  man in jedem  Fall abhaken können,wenn man nach Finse kommt!


Und dann ist unser Trip auch schon wieder zu Ende.  Mel, Chris und Laubi fahren weiter nach Bergen um sich die Fjorde noch ein wenig anzusehen, Eisi & Nussi verlassen Finse Richtung Oslo auf dem Weg nach Hause. Und wir nehmen viele schöne Erinnerungen mit nach Hause. Viele neue Freunde und Geschichten, auch wenn wir nur wenige Tage vor Ort waren. Das Wochenende wird  uns noch lange in Erinnerung bleiben und wir hoffen,
dass wir die Reise bald auch wiederholen können….
-Laubi
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