7. und 9. April 2012
Episode 1 – Süd-Tunesien
Schon zweimal war ich in Tunesien, aber nie im Süden! Jetzt war es endlich soweit! Ich fuhr mit meiner Frau zu den Drehorten, die ich schon so lange in live sehen wollte. Immerhin ist mir beim letzten Versuch ein Krankenhausaufenthalt dazwischen gekommen, weswegen ich es jetzt um so mehr genoss.
Natürlich muß ich auch vorwegnehmen, dass es sich hier nicht um einen reinen SW-Urlaub gehandelt hat. An zwei Tagen waren wir in Sachen „Drehorte“ unterwegs und in der restlichen Zeit sind wir mit Quad und Buggy über den Strand gefahren 😉
Nun ist es normalerweise so, dass die Reiseveranstalter vor Ort Ausflüge nach überall anbieten. Da sind in aller Regel dann auch SW-Drehorte dabei, wobei hier der Augenmerk auf das Wort „dabei“ fallen soll. „Dabei“ war uns zu wenig, wir wollten ALLES sehen! Außerdem sind andere Touristen nicht gerade geduldig, wenn der Bus zur nächsten Teppichknüpferei weiterfahren will und ich noch im Sand spielen will 😉
Wie macht man das, wenn es doch nicht angeboten wird? Na ja, man ist total verrückt und mietet sich ein Taxi!!!
Taxis sind in Tunesien superbillig muß ich dazu sagen. Im Endeffekt haben wir ein bisschen mehr für einen ganzen Tag Taxi gezahlt, als wir hätten für Ausflüge ausgeben müssen, die uns an Orte brachten, die nicht auf unserer Liste stehen.
Da wir auf Djerba gewohnt haben, mussten wir uns ein spezielles Taxi mieten, welches in ganz Tunesien fahren darf! Ja genau, Djerba-Taxis dürfen die Insel nicht verlassen!
Gesagt, getan!
Der Taxifahrer war sehr pünktlich und konnte natürlich (wie in Touristengegenden üblich) auch die deutsche Sprache relativ gut. Wir haben ihm dann mitgeteilt, was wir alles sehen wollten. Natürlich kannte er die Strecke recht gut und meinte daher, dass es knapp werden könnte. Nun gut, mit Star Wars konnte er nix anfangen, aber das war egal. Hauptsache er fährt uns entsprechend an die Orte, die er natürlich trotz mangelndem Star Wars Wissen kannte.
Um die aufkommende Frage zu beantworten, warum wir uns kein Auto gemietet haben: Ehrlich gesagt, haben wir darüber nachgedacht. Vor allem weil ich mir die GPS-Koordinaten auf Wookiepedia geholt habe. Im Nachhinein sei gesagt, dass die offensichtlich falsch sind und wir mal echt gut damit getan haben, nicht auf eigene Faust los zu ziehen. Das hätten wir deswegen auch niemals in dieser Zeit geschafft.
Aber zurück zur Tour, welche uns zunächst nach Tataouine geführt hat. In Tataouine selber ist kein Drehort, aber der Name ist natürlich Programm. Tataouine war logischerweise der Namensgeber von Tatooine.
Einige Kilometer südlich von Tataouine trifft man auf Ksar Ouled Soltane. Diese alte Speicherstadt der Berber, in welchen früher Feigen, Oliven, Datteln usw. vor der Sonne geschützt gelagert wurden, diente in Episode 1: The Phantom Menace als Teil von Mos Espa und stellte Sklaven Quartiere dar.
Unser nächster Stopp brachte uns wieder Richtung Norden nach Ksar Hadada. Ebenfalls eine Speicherstadt, die jedoch nach Phantom Menace einen größeren Zulauf gefunden hat. Hier sieht man bereits deutlich am Eingang, was Sache ist! Eintritt kostet es nix, aber die Leute freuen sich immer über einen Kauf oder auch eine kleine Gabe, wenn sie als Tour Guide fungiert haben.
Wir verlassen nun den Tataouine-Sektor und begeben uns nach Medenine. Hier trafen wir auf die Skywalker Alley, in der Shmi Skywalker mit ihrem Sohn Anakin ein Sklaven-Dasein fristete. Vielleicht findet ja jemand den Eingang in ihre Wohnung?
Ein Stückchen weiter um die Ecke geht es in ein Berbermuseum. Auch hier treffen wir auf Örtlichkeiten, welche im Film verwendet wurden. Das Museum tut alles, damit die alten Speicherstädte erhalten bleiben und das nicht nur wegen Star Wars.
Der letzte Stopp der Reise an diesem besonderen Tag war Matmata. Dieser Ort liegt sehr weit oben im Atlas-Gebirge und die Fahrt dorthin war schon ein Abenteuer für sich. Die Flucht im Falken durch das Asteroidenfeld ist dagegen ein Kinderspiel. Kilometerlange Serpentinen, kaum Schutzplanken und viele 100 Meter Abgrund neben der „Straße“. Geile Fahrt!!!
Matmata ist den meisten bekannt von ANH. Hier lebt Luke mit seiner Tante Beru und seinem Onkel Owen. Speziell ist hier natürlich das Hotel Sidi Driss gemeint. Bereits in der Lobby stößt man auf Star Wars und man erkennt fast augenblicklich, was hier vor Jahrzehnten passiert ist. Das Beste ist hier vor allem: Es scheint, als ob hier kaum was verändert wurde. Die Props und Deko hängt noch genauso wie damals. Zumindest sieht es so aus. Man kann hier übrigens auch übernachten, da es ja ein Hotel ist. Der Komfort dürfte 0 Sterne haben, aber das Feeling dafür 5 Sterne. Ausprobiert haben wir es aber dennoch (noch) nicht! Die Zimmer sind SEHR sporadisch eingerichtet. Soll heißen: Betten und Schluss! Alles weitere gibt es außerhalb des Zimmers. Gibt aber auch einen gewissen Sinn, denn ein Zimmer besteht gerade mal aus einer kleinen Höhle im Felsen. Aber egal, deswegen waren wir nicht hier, sondern deswegen:
Der Tag endete in einer langen Heimfahrt nach Djerba und nach 16 Stunden hatten wir die Tour hinter uns. Fazit: Ein Tag der uns immer in Erinnerung bleibt!
Episode 2 – Djerba
Natürlich gibt es noch mehr zu sehen. Zwei Tage später haben wir uns, aufgrund der guten Erfahrung, erneut ein Taxi gemietet. Diesmal allerdings ein Djerba-Taxi, weil wir die Insel nicht verlassen mussten.
Unser erster SW-Stopp sollte Sidi Jemour sein. Fans auch bekannt als die Tosche-Station oder auch Toshi-Station in der Nähe von Anchorhead!
Es handelt sich dabei zwar um eine geschnittene Szene, aber diese dürfte ja mittlerweile jedem bekannt sein. Das Gebäude sieht quasi genauso aus wie im Film. Im Gegensatz zu anderen Gebäuden, welche mit Matte-Painting verändert wurden, scheint es hier unverändert. Die Station dient mittlerweile einer Familie als Zuhause. War klar, dass die sich etwas gewundert haben, als da ein Tourist ihr Haus fotografiert.
Gleich daneben ist ein Mos Eisley Gebäude zu finden:
Als nächstes haben wie einen Halt bei Obi Wan’s Hütte gemacht. Mittlerweile als Fischhütte dienend, war es damals das Haus in welchem Luke das erste Mal in Kontakt mit dem Lichtschwert seines Vaters kam. Die Hütte war schwer zu finden. Nicht nur, weil ich kaum Daten darüber hatte, sondern auch, weil sie damals bereits für den Film „vergrößert“ wurde. Kein leichtes Unterfangen demnach!
Jetzt war es dann an der Zeit für die Ortschaft Ajim! Hier gibt es gleich mehrere Örtlichkeiten, allerdings auch die „traurigsten“. Klar, dass nach der langen Zeit sich Gebäude verändern konnten. Ich bin erst dreimal außen herum gelaufen, bis ich mir sicher war, wo ich hier bin!
Die Cantina !
Der Dewback-Platz
Hier war mal das abgestürzte Raumschiff gestanden
Sandtrooper Checkpoint
Hier ist der Falcon abgehoben und geflüchtet, also die „Falcon Blast Off Alley“
Episode 3 – Tozeur und Umgebung
Haben wir aus zeitlichen Gründen diesmal leider nicht geschafft. Da es um die 800 km für beide Richtungen gewesen wären, hätte sich das auch nicht für einen Tag gelohnt. Dies werden wir aber sobald wie möglich nachholen…..
Wolfgang F.